Nachrichten

Sechs Dinge, die mich in Havanna überraschen


25. Februar 2025

Am Samstagnachmittag nahmen unsere kubanischen Freunde vom Centro uns mit auf eine Tour durch die Altstadt von Havanna. Auf dem Weg stieg Edelso zu, der auf Englisch zahlreiche spannende Geschichten über seine Stadt mit uns teilte. Was mich besonders überrascht hat?

Blogbeitrag von Anne Schwesinger

1. Weniger Menschen, als gedacht

Nicht nur an unserem ersten Stopp, der Plaza de la Revolución mit den großformatigen Bildern von Che Guevara und Camilo Cienfuegos, waren weniger Touristen unterwegs, als erwartet. Klar, an dem halben Dutzend polierten Oldtimern dort war reger Betrieb, auch eine Gruppe zigarrerauchender Asiaten entschloss sich schließlich für zwei pinkfarbene Oldtimer. Aber ansonsten war der Platz leer. Und nicht nur dieser Platz. Im ganzen historischen Zentrum waren recht wenige Menschen unterwegs. Für die Habanneros ist der Weg hin halt auch weiter – und der Transport teuer, erklären unsere kubanischen Freunde hier.


2. Mehr alte Vehikel, als erwartet

Natürlich sind sie auf so gut wie jedem Reiseführer-Cover zu finden: die Oldtimer. Kuba ist auf der Welt das Land mit den meißten Oldtimern, die noch instandgehalten und genutzt werden, steht dann immer dazu. Und jetzt glaube ich es, denn sie begegneten uns überall in Havanna. Zum Mieten für Touristen oder als ganz normales Transportmittel. Der Ersatzteilmarkt floriert, erklären uns die Kubaner. Und so sieht man auch immer wieder Oldtimer zwischen neuen Autos, Pferdekutschen oder Mopeds auf den Straßen.

3. Das Symbol von Havana Club – mitten in Havanna und ein bisschen feministisch

Habt ihr es vor Augen, das Etikett des berühmten Rums Havana Club? Darauf abgebildet ist eine Frau. Und wir haben sie gesehen! Als Statue ist sie auf dem Turm der Festungsanlage Castillo de la Real Academia verewigt. Die Geschichte dahinter geht so: Isabel de Bobardilla war im 16. Jahrhundert die Ehefrau eines Gouverneurs in Havanna. Er verließ die Insel, um nach Florida zu gehen und sie wurde die erste Gouverneurin von Kuba. Der Legende nach stieg sie immer wieder auf den Turm, um stundenlang nach ihrem Mann Ausschau zu halten – doch er kam nie zurück. Schließlich ging sie nach Spanien, und heiratete dort wieder.


4. Wie viele Straßenmusiker es gibt…

… und wie aufdringlich sie zum Teil sind. Klar, Kuba ist die Insel der Musik, des Son, Salsa etc. In der Altstadt sind überall Musikergruppen unterwegs oder stehen am Straßenrand, spielen Songs von Buena Vista Social Club oder Guantanamera. Anders als früher folgen sie augenscheinliche Touristen mittlerweile häufig. Sicher gefühlt habe ich mich trotzdem.

5. Gepflegte Straßenhunde

Als unser Stadtführer Halt machte, um uns die Bedeutung der Simon-Bolivar-Statue zu erklären, legte sich auf einmal ein Straßenhund vor seine Füße – und blieb dort. Um den Hals trug er eine Marke mit seinem Namen und dem Hinweis, dass er gepflegt wird. Menschen haben hier Patenschaft für Straßenhunde übernommen.


6. Wie schön Havanna ist!

Jeder Platz – und davon gibt es viele – hat seinen eigenen Reiz, die Straßenzüge sehen aus wie aus einem Reiseführer und aller paar Meter hatte ich das Bedürfnis, Fotos zu machen. Alte, bröselnde Häuser reihen sich an frisch gestrichene Fassaden. Geschäfte gibt es nicht ganz so viele, auch Cafés oder Restaurants nicht übermäßig. Und grün ist es! Nicht nur in den Parks, auch an den Straßen stehen Bäume oder wachsen aus Balkonen und von Dächern. Ein Gang durch die Altstadt hat definitiv nicht ausgereicht, um mich satt zu sehen!

Weitere Beiträge und Fotos finden sich in unserem Kuba-Blog sowie über den Instagram-Kanal @weltverantwortungevlks.

Gruppenbild auf dem Plaza de la Revolución in Havanna