Nachhaltige Gemeindestrukturen

Die Kirche in Deutschland ist nach der öffentlichen Hand die zweitgrößte Konsumentin im Land1. Gemeinsam können wir also einen erheblichen Einfluss auf wirtschaftliche Praxis, und damit auf Umwelt-, Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit ausüben. Jeder Einkauf, den wir in unseren Gemeinden tätigen entscheidet mit, ob z.B. neue Kohlekraftwerke gebaut werden, oder Arbeitnehmer*innen ein menschenwürdiges  Leben ermöglicht wird.

Ein warmes Gemeindehaus, oder der Kaffee zum Gemeindefest; auf den ersten Blick sind das zunächst vor allem Rahmenbedingungen unseres Gemeindelebens. Bei genauerem Hinsehen haben aber ebendiese Gemeindestrukturen auch direkt und in hohem Maße mit unserem Glauben und unserem Auftrag als christliche Gemeinden zu tun.

Je mehr Gemeinden sich anschließen, desto größer wird die Wirkung.

Illustration einer Kirche in der Natur umgeben von Menschen beim Fahrradfahren, Picknick und weiteren Aktivitäten in der Natur.

Möglichkeiten

Jede Kirchgemeinde ist anders, daher gibt es auch nicht den einen Weg zu nachhaltigen Strukturen. Im Folgenden finden Sie verschiedene Vorschläge zu Herangehensweisen.

Aktive und Interessierte weiterbilden

Ermöglichen Sie Interessierten aus Ihrer Gemeinde, an einer Schulung zum Thema teilzunehmen. In dem Workshop „Schöpfungsbewahrung konkret“, erhalten die Teilnehmenden über 1 1/2 Tage Materialien und Wissen darüber, wie in der eigenen Gemeinde erste Schritte zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit und mehr sozialer und globaler Gerechtigkeit gegangen werden können. Zudem besteht die Möglichkeit, Aktive aus anderen Gemeinden der Region kennenzulernen und sich auszutauschen. Jede und jeder mit Interesse an diesem Thema ist eingeladen, egal welchen Alters und mit welchem Hintergrund, ob Chorsänger:in, Konfirmand:in oder Mitglied des Vorstands.

Niederschwellige Projekte, um Interesse zu wecken

Um das Thema Schöpfungsbewahrung niederschwellig in die Kirchgemeinde zu tragen, kann es sinnvoll sein, zunächst kleinere Projekte zu dem Thema anzustoßen. Das kann Neugierde wecken und es zeigt sich, welche Personen an dem Thema Interesse haben.

Ein paar Ideen:

  • Gemeinsame Müllsammelaktion (z.B. zum Word Cleanup Day)
  • Kleidertauschparty
  • Konfi-Baumpflanzaktion (z.B. mit den Materialien von Wanapanda)
  • Gemeinsames Klimafasten mit Erfahrungsaustausch
  • Escape Room zum Konziliaren Prozess anbieten
  • Klimaandacht

Konkretes Ansetzen an Strukturen/ Beschlüsse im Kirchenvorstand

Um direkt an den Strukturen in der Gemeinde anzusetzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die der Kirchenvorstand, oder eine Gemeindegruppe gehen kann.

  1. Die Beschaffungsrichtlinie der Landeskirche in Teilen oder als Ganzes beschließen und umsetzen
  2. Das Grüne Datenkonto einführen, für einen Überblick über die eigenen Energieverbräuche und Ausgaben
  3. Das Programm Gemeinde N für erste niederschwellige Ziele angehen
  4. Das Umweltmanagement „Grüner Hahn“ einführen

Fußnote 1
Katholikenrat im Bistum Speyer (2014): Faires Pfarrfest „Gutes Leben. Für alle!“ Leitfaden und Checkliste. Online: www.gutesleben-fueralle.de/fileadmin/user_upload/1-0-2/leitfaden_faire_feste_151210.pdf.